Cobi 4819 – Battleship Bismarck
Die Bismarck war das zweitgrößte Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine und bildete mit ihrem Schwesterschiff Tirpitz die Bismarck-Klasse. Zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung im August 1940 unter dem Kommando von Kapitän zur See Ernst Lindemann galt sie mit 250,5 Metern Länge als das größte und kampfstärkste Schlachtschiff der Welt, bis die Tirpitz sie um 0,5 Meter Länge übertrumpfte.
Cobi ist bekannt für viele Schiffmodelle aus dem WWII. Mit der Modellnummer 4810 hatte Cobi bereits eine Bismarck herausgebracht. Nun ist mit der 4819 eine Neuauflage der Bismarck im Maßstab 1:300 erschienen, die sich allerdings nur im Bereich der Aufbauten und der Geschütze marginal von der Erstauflage unterscheidet. Mit einer Länge von 84,5 cm, einer Breite von 12 cm und einer Höhe von 18 cm ist das Modell keineswegs klein geraten! Letztendlich wird die Bismarck etwa 3 Kilogramm auf die Waage bringen.
Der Verpackungskarton selber ist auch kein kleiner und mit den 75 cm Länge, 10 cm Breite und 32 cm Höhe fast so groß wie die Bismarck selbst. Typisch für Cobi ist der Umstand, dass es keine Aufkleber gibt, da alles über hochwertige Drucke gelöst wird.
Seiteninhalt
Offizielle Bilder von Cobi zum Battleship Bismarck (4819):
Daten
Marke: Cobi
Setnummer: 4819
Setname: Battleship Bismarck
Maßstab: 1 : 300
Abmessungen: 84,5 cm lang, 12 cm breit, 18 cm hoch (mit Standfuß)
Teile: 2030
Durchschnittlicher Teilepreis: 7,4 Cent
Aufkleber: nein
Anleitung: Papier DIN A4 (2 Anleitungen)
Bauabschnitte: 9
Review
Wie schon die R.M.S. Titanic, habe ich auch die Bismarck habe ich samt Umverpackung durch meinen freundlichen Cobi-Dealer erhalten.
Durch diesen Art des Versandes bleibt wenigstens die eigentliche Originalverpackung stets unversehrt und vollkommen intakt. Das Set selber kommt, wie üblich, in einem schönen bunten Karton daher, der zudem auch noch einiges an Infos zur Bismarck bereithält.
Beim Unboxing des Sets purzeln 9 Tüten, zwei Anleitungen und drei Plates heraus. Die Anleitung eins beschreibt fünf und Anleitung zwei beschreibt vier Bauabschnitte.
Es sind abermals nahezu perfekte Bauanleitung – besser geht es kaum! Aktuelle Bauschritte sind sehr detailliert dargestellt und vorherige sind ausgegraut. Die zu verwendenden Teile sind stets gut zu erkennen und Stäbe oder auch Tiles werden in Anleitung zudem noch in der Originalgröße abgebildet. Einzige kleines Manko ist, dass in der Anleitung schwarz und das dunkle grau nicht zweifelsfrei immer unterscheidbar ist.
Alle Tüten für die entsprechenden Bauabschnitte.
Aufteilung der Anleitungen und Tüten zu den einzelnen Bauabschnitten.
Bauabschnitt 1
Im ersten Bauabschnitt wird angefangen der Bug der Bismarck aufzubauen.
Der erste Bauabschnitt besteht aus insgesamt 6 Tüten.
Ähnliche Bautechniken wie bei der 1916 Titanic, aber doch im Detail anders. Auch die Bismarck dürfte ein recht stabiles Modell werden.
Ende des ersten Bauabschnittes!
Bauabschnitt 2
Im zweiten Bauabschnitt wird weiter am Bug der Bismarck gebaut.
Der zweite Bauabschnitt besteht aus insgesamt 7 Tüten.
Es sind wieder tolle Drucke dabei. Alles passt toll aneinander, auch wenn der Druck sich über mehrere Teile verteilt!
Der Bug der Bismarck wächst weiter.
Bauabschnitt 3
Auch der dritte Bauabschnitt widmet sich ausschließlich dem Bug des Schlachtschiffes.
Der dritte Bauabschnitt besteht aus insgesamt 4 Tüten.
Ein seltsames Plate wird hier bei Cobi verbaut. Das Plate hat auf der Unterseite nur im äußeren Bereich Noppenaufnahmen, aber auch in diesen Bereichen wurden die Noppen mit einem Steg quasi für einen Unterbau unbrauchbar gemacht. Im Set selber ist das ohne jegliche Einbuße, aber sofern man das Plate für andere Zwecke verwenden möchte, bei der auch die Unterseite bebaut werden soll, dürften Probleme auftauchen.
Am Ende des dritten Bauabschnitts gewinnt man einen ersten Eindruck wie der Rumpf der Bismarck letztendlich aussehen wird.
Bauabschnitt 4
Im vierten Bauabschnitt wird begonnen das Heck aufzubauen.
Der vierte Bauabschnitt besteht aus insgesamt 5 Tüten und zwei 8 x 8 Plates.
Nun am Ende des vierten Bauabschnitts sind erste Details für die Anbringung der Schrauben und der Ruderanlage zu sehen oder besser gesagt zu erahnen.
Bauabschnitt 5
Es wird weiter am Heck der Bismarck gebaut.
Der fünfte Bauabschnitt besteht aus insgesamt 6 Tüten.
Am Ende des fünften Bauabschnitts feiern Bug und Heck Hochzeit. Jetzt ist die volle Größe der Bismarck endlich auch erlebbar.
Bauabschnitt 6
Bauabschnitt sechs schließt die seitlichen Lücken an der Außenverkleidung und auch beim Deck.
Der sechste Bauabschnitt besteht aus insgesamt 6 Tüten.
Nach Beendigung des sechsten Bauabschnittes ist der Rümpf bis auf zwei Stellen unter der Wasserlinie geschlossen. Auch wurde die ersten Sockel für die Aufbauten verbaut!
Bauabschnitt 7
Im siebten Bauabschnitt wird nun die erste Bewaffnung angebracht und der Aufbau der Aufbauten fortgesetzt.
Der siebte Bauabschnitt besteht aus insgesamt 6 Tüten.
Auch hier wurden wieder viele schöne Bautechniken verwendet, die zu einem Beeindruckenden Ergebnis führen.
Bauabschnitt 8
Bauabschnitt acht ist davon geprägt, die die Aufbauten weiter zu vervollständigen. Die Bismarck bekommt einen Schornstein, diverse Radarelementen, usw.! Auch werden zudem die Ankerketten zusammengesteckt oder besser zusammen gefriemelt. Hach, was liebe ich da die vorkonfektionierten Ketten bei LEGO!
Der achte Bauabschnitt besteht aus insgesamt 9 Tüten.
So langsam bekommt man nun einen Eindruck der Imposanz und auch Eleganz dieses Schiffes.
Bauabschnitt 9
Im letzten Bauabschnitt werden die Aufbauten vervollständigt und endlich die vier großen Doppelrohrkanonen gebaut und angebracht. Beeindruckend!
Der neunte Bauabschnitt besteht aus insgesamt 11 Tüten.
Fertig – Eine Bismarck im Maßstab 1:300 aus Klemmbausteinen! Einfach nur wow! Auch wenn die Bismarck doch eher einem sehr düsteren Zweck diente, so ist sie aber dennoch eine Augenweide!
Fazit
Die Bismarck von Cobi ist ein echtes Prachtstück geworden. Nicht zuletzt die imposante Länge von 84,5 Zentimetern und einer Breite von 12 Zentimetern machen Eindruck. Auch sind es die vielen kleinen Details am Schlachtschiff.
Die Anleitung führt einen ohne größere Probleme durch die neun Bauschritte. Einzig, wie bereits eingehend zu dieser Review erwähnt, ist die Unterscheidung von schwarzen und dunkelgrauen Teilen nicht immer ganz einfach. Im Laufe des Baus wird dieses jedoch immer leichter, da man anhand der Position der Teile ein Indiz für die Farbe hat. Die Qualität der Teile ist ohne jeglichen Tadel. Einmal zusammengedrückt, lassen sich diese Verbindungen auch nur schwer wieder trennen. Es gab bei meinem Set auch keine Farbabweichungen!
Die Bauabschnitte sind gut verständlich zusammengestellt worden, sodass auch jemand, der nicht den ganzen Tag an so einem Set bauen kann. Eine Sache habe ich allerdings als unlogisch empfunden. Am Rumpf bleiben ein paar Slopes unterhalb der Wasserlinie bis zum neunten Bauabschnitt unverbaut. Diese werden erst sehr spätn verbaut, eben zu einem Zeitpunkt, wenn man nahezu alle Deckaufbauten fertiggestellt hat und man das Schiff nicht mehr auf gut auf der Unterseite bearbeiten kann. Dass könnte man bei einer dritten Auflage der Bismarck gerne anpassen! Am Ende dürfte die Bismarck am Stück aufgebaut, je nach Geschick und Erfahrung des Bauers, irgendetwas zwischen fünf und sieben Stunden Bauspaß herauskommen.
Alles in allem ist Cobis Battleship Bismarck (4819), so die offizielle Bezeichnung, ein wirklich tolles Set. Da es sich um ein Kriegsschiff handelt, dürfte es vermutlich nicht so viele Anhänger wie die R.M.S. Titanic finden. Man muss aber auch keine ausgesprochenen Militaria sein, um Gefallen an dem Schlachtschiff zu finden. Das Modell ist imposant, detailverliebt und bietet jede Menge bewegliche Teile, unter anderem die Kanonen und die Kanonenrohre. Würde ich mir die Bismarck nach dem Aufbau nun immer noch kaufen? Ja, unbedingt!
Qualität der Steine (Klemmkraft und Farbtreue): 10/10
Verständlichkeit der Bauanleitung: 9,5/10
Baubarkeit: 10/10
Fehlteile: keine
Fehlgüsse: keine
Historie zur Bismarck
Quelle: Wikipedia
Die Bismarck war ein Schlachtschiff der deutschen Kriegsmarine und bildete mit ihrem Schwesterschiff Tirpitz die Bismarck-Klasse. Zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung im August 1940 unter dem Kommando von Kapitän zur See Ernst Lindemann galt sie als das größte und kampfstärkste Schlachtschiff der Welt.
Im Mai 1941 wurde die Bismarck zusammen mit dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen in den Nordatlantik geschickt, um dort Handelskrieg zu führen. Bald nach dem Beginn dieser Mission gelang ihr in der Dänemarkstraße die Versenkung des britischen Schlachtkreuzers Hood. Drei Tage darauf sank sie selbst nach einem schweren Gefecht gegen Einheiten der britischen Royal Navy mit dem Großteil ihrer Besatzung im Nordatlantik.
Die Bismarck zählt heute zu den bekanntesten Schiffen der deutschen Kriegsmarine und ist daher Objekt literarischer Werke, fachwissenschaftlicher und technischer Untersuchungen sowie Modelldarstellungen.
Schlachtschiff Bismarck
Von Bundesarchiv, Bild 193-04-1-26 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5438172
Hintergrund
Der Versailler Vertrag gestattete dem Deutschen Reich nur Kriegsschiffneubauten von maximal 10.000 Tonnen. Erst mit der Aufkündigung des Vertrages durch die Nationalsozialisten am 16. März 1935 und der nachträglichen Legitimation mit dem deutsch-britischen Flottenabkommen vom 18. Juni 1935 war es Deutschland offiziell erlaubt, Schlachtschiffe mit einer Standardverdrängung von über 10.000 tn.l. (long ton zu 1016 kg) zu bauen. Zu diesem Zeitpunkt galt Frankreich als der wahrscheinlichste Gegner in einem Seekrieg. Der Entwurf orientierte sich daher am damals modernsten französischen Schlachtschiff Dunkerque. Insbesondere Geschwindigkeit und Panzerschutz waren von großer Bedeutung.
Der Bismarck, wie das Schiff im Bordjargon genannt wurde, (auf Anordnung von Kapitän Ernst Lindemann war an Bord des Bismarck stets der männliche Artikel zu verwenden. Diese Schreibweise ist heute unüblich, in diesem Artikel wird die weibliche Form verwendet.) war für den Einsatz im Nordatlantik, dessen wechselnde Sichtweiten oft nur mittlere Gefechtsentfernungen erlaubten, besonders geeignet. Wegen des relativ breiten Schiffskörpers und präziser Entfernungsmesser erreichte seine schwere Artillerie auch bei schlechtem Wetter schnell eine hohe Zielgenauigkeit. Es wurde angestrebt, bereits mit der ersten Salve zu treffen. Der Panzerschutz konzentrierte sich auf die Hauptgeschütztürme, den Kommandoturm und die Seiten des Schiffs im Bereich der Wasserlinie. Der Horizontalschutz gegen Steilfeuer von oben und Fliegerbomben war dagegen eine erhebliche Schwachstelle.
Technik
Die Bismarck war das Typschiff der Bismarck-Klasse. Das Schiff war 250,5 Meter lang und 36 Meter breit, der Tiefgang lag bei maximal 9,9 Metern. Die Schiffsmaße wurden so gewählt, dass die Nutzbarkeit des Kaiser-Wilhelm-Kanals und des Marinestützpunktes Wilhelmshaven gewährleistet war.
Bei der Erprobung des Schiffs im Sommer 1940 wurde bei einer Meilenfahrt die Geschwindigkeit von 30,1 kn bei einer Gesamtleistung der Maschinenanlage von 150.000 WPS erreicht. Dem Schlachtschiff wurde seitens der Marineführung eine Höchstgeschwindigkeit von 30,6 kn zugemessen. Die Marschgeschwindigkeit (Reisegeschwindigkeit) wurde jedoch, um den Treibstoffverbrauch in Grenzen zu halten, mit 19 Knoten gewählt. Ein großer Nachteil, der sich bei den Erprobungen in der Ostsee zeigte, war, dass das Schiff ohne seine Ruderanlage über die divergierenden, eng nebeneinander liegenden Antriebswellen mittels unterschiedlicher Propellerdrehzahlen Backbord/Steuerbord kaum steuerbar war.[1] Die Hauptbewaffnung bestand aus acht 38-cm SK C/34 Geschützen in vier Doppeltürmen, die mittlere Artillerie (MA) der Bismarck umfasste zwölf 15-cm SK C/28. Die schwere Flak bestand aus 16 Geschützen vom Typ 10,5-cm-Flak 38 in acht Doppellafetten. Die vier vorderen Flakgeschütze waren vom Modell C/33na in Doppellafette C/31, die achteren in Doppellafette C/37. Das war eine provisorische Installation, die nach der Rückkehr vom Unternehmen Rheinübung gegen den Typ C/37 ausgetauscht werden sollte. Die mittlere Flak bestand aus 16 3,7-cm SK C/30 in acht Doppellafetten, die leichte Flak bestand aus 18 2-cm-Flak C/38 zwei Vierlings- und zehn Einzellafetten. Für diese Geschütze waren 36.000 Schuss an Bord. Gegen die unterhalb des Feuerbereichs der schweren Flak anfliegenden veralteten britischen Torpedobomber vom Typ Fairey Swordfish erwies sich die leichtere Flak der Bismarck als wenig wirksam. Dies lag an der viel zu geringen Schussfrequenz der 3,7-cm-Flak, vor allem aber an der mangelnden Ausbildung der Besatzung. Wie sich aus dem Bericht des Artillerieversuchskommandos Schiffe ergibt, wurde das Schießen auf bewegliche Ziele so gut wie überhaupt nicht trainiert. Zudem konnten die meisten der 52 Flak-Geschütze zur Abwehr nicht tief genug geschwenkt werden. Kein einziges Flugzeug wurde abgeschossen, obwohl ein Großteil der Flak-Munition verbraucht wurde.
Die Bismarck war mit vier Wasserflugzeugen vom Typ Arado Ar 196 zur Feindaufklärung und luftgestützten Seeüberwachung ausgestattet die ihr einen theoretischen Aufklärungsradius von etwa 830 km verliehen. Zudem war eine umfangreiche Ausstattung an Beibooten an Bord. Diese umfasste drei Admirals- oder Kommandantenboote („Chefboote“), eine Motorbarkasse, zwei Motorpinassen, vier Verkehrsboote (kurz: V-Boote), zwei Rettungs-Kutter für Mann-über-Bord-Manöver, zwei Jollen und zwei Dingis.
Zwei Ruder, drei Schrauben
Von Bundesarchiv, Bild 193-30-5-34A / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5438227
Stapellauf bei Blohm & Voss in Hamburg am 14. Februar 1939
Von U.S. Naval Historical Center Photograph. – http://www.history.navy.mil/photos/sh-fornv/germany/gersh-b/bismk-v.htm, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6238563
Danke für das Review. Ich habe das Schiff im letzten Jahr gebaut und bin generell Fan der Cobi Schiffe. Immer wieder im Detail anders und eigentlich immer sehr interessanter Bau und fantastisches Endergebnis. So auch hier!
Das Schiff ist im Vergleich zu noch später erschienenen anderen und auch der gerade neu kommenden Neuauflage von Cobi auf Deck etwas „noppiger“ – was ich aber überhaupt nicht störend empfinde.
Der Bau war problemlos, ich hatte keine fehlenden Teile und Cobi Typisch wenig Ersatzteile übrig.
Den Atlantikbug hätte man gerne wie bei der Neuauflage gehabt – aber so oder so werde ich bei dieser Bismarck bleiben, ich finde sie fast zeitlos chick. Außerdem unterscheidet sie sich so auch etwas.
Tolle Bautechniken – wenn ich überhaupt Verbesserungen sehe dann das in den Anleitungen gerne mal die Noppenanzahl bei den Bauteieln dazugeschrieben werden könnte – vor allem weil Cobi gerne mal nit 5er und 7er Noppen arbeitet muss man oft selber zählen. Aber : Gelungenes Set mit Modellbau – Charakter.