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Cobi 4828 – U-Boot U-47 VIIB

Bei den Klemmbausteinfans sind Sets aus der polnischen Schmiede Cobi schon lange kein Geheimtipp mehr. Der immer wieder im Netz nachzulesende Gründe hierfür sind, außergewöhnliche Sets die bei anderen Anbietern nicht zu finden sind, hervorragende Qualität der Steine und nicht zuletzt das Fehlen von Stickern, da Cobi es auch versteht über mehrere Teile hinweg zu drucken.

Daher wurde es nun Zeit, dass auch ich mich mal einem Cobi Set nähern und im Nachhinein auch mal meine 10 Cent dazu abgeben wollte.

Schiffe hatten bisher eigentlich nicht in mein Beuteschema gepasst. Als ein Militaria würde ich mich zudem auch nicht bezeichnen, aber dennoch bin ich geschichtsinteressiert und von Günther Prien und seinem U-Boot der U-47 hatte ich auch schon etwas gehört, gelesen oder in Dokus gesehen. Da nun die U-47 mit 422 Teilen zum Einstieg auch ganz taugt, ist die Wahl erst einmal auf dieses Set gefallen. Mit Preisen zwischen 35,- und 40,- EUR ist es auch eines der günstigeren Sets bei Cobi. Denn Cobi ist durch „Made in EU“ und den ganzen Drucken beileibe kein günstiger Anbieter.

Bilder von Cobi zum Set:

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB
Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB
Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB
Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB
Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Auszug aus dem Produkttext von Cobi:

Das U-47 war das leistungsstärkste U-Boot der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Es wurde 1938 in Dienst gestellt. Berühmt wurde das Schiff durch seinen waghalsigen Angriff auf den Stützpunkt der britischen Marine, bei dem es das Schlachtschiff HMS Royal Oak versenkte. Während ihres Dienstes versenkte die U-47-Besatzung insgesamt 32 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 202.514 Tonnen. Das Schiff ging im März 1941 im Atlantik verloren und beendete damit symbolisch die Erfolgsperiode deutscher U-Boote. Die U-47 war ein mittelgroßes Schiff, das für langfristige Patrouillen in den Gewässern der Ozeane bestimmt war. Es hatte 857 Tonnen Verdrängung, wenn es unter Wasser war. An der Oberfläche betrug seine Reichweite 6.500 Seemeilen, die er mit einer Geschwindigkeit von 12 Knoten zurücklegen konnte. Die sichere Eintauchtiefe betrug 220 Meter. Es segelte mit einer Höchstgeschwindigkeit von 8 Knoten unter Wasser. Es war mit 14 Torpedos bewaffnet, die aus 5 Rohren abgefeuert werden konnten. Die Besatzung bestand aus 44 Matrosen und Offizieren.

Daten

Marke: Cobi
Setnummer: 4828
Setname: U-Boot U-47 VIIB
Maßstab: 1 : 144
Abmessungen: 46 cm lang, 4,5 cm breit, 10,3 cm hoch (ohne Standfuß)
Teile: 422
Durchschnittlicher Teilepreis: 8,2 Cent
Aufkleber: nein
Anleitung: Papier DIN A4
Bauabschnitte: 2

Review

Das Set kommt in einem schönen bunten Karton daher, der zudem auch noch einiges an Infos zum U-Boot bereithält. 

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Beim Unboxing des Sets purzeln 7 Tüten, sechs lose Tüten (Bauabschnitt 1) und eine Tüte mit weiteren 6 Tüten als Inhalt für Bauabschnitt 2 und eine Bauanleitung aus dem Karton.

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Wie schon eingangs erwähnt, hat das Set ausschließlich hochwertige Drucke und keine Aufkleber.

Hexerei – Cobi schafft es über mehrere Teile zu drucken und am Ende passen die Drucke dann sogar noch perfekt zusammen. Unglaublich, Cobi muss mit dem Teufel im Bunde stehen, denn LEGO wird nicht müde zu behaupten, dass dieses nicht so funktionieren würde, dass die Drucke am auch zusammenpassen würden! Was können die Polen, was Dänen nicht können? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht! Aber ich freue mich, dass es funktioniert!

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Hier mal eine Auswahl an bedruckten Steinen.

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Eine nahezu perfekte Bauanleitung – besser geht es kaum! Aktuelle Bauschritte sind sehr detailliert dargestellt und vorherige sind ausgegraut. Die zu verwendenden Teile sind stets gut zu erkennen und Stäbe werden in Anleitung zudem noch in der Originalgröße abgebildet, sodass ein Vertun nahezu ausgeschlossen ist.

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Die gefürchteten kleinen Baurichtungsumkehrer in Form einer hohlen Noppe ist schon fast legendär und bei einigen Klemmbausteinfreunden nahezu verhasst. Dank dem Set beiliegenden kleinen Hilfswerkzeug, verlieren die kleinen Röhren aber sehr schnell ihren Schrecken und lassen sich kinderleicht an die gewünschte Stelle bugsieren! Ohne das Werkzeug wäre das Einsetzen der Baurichtungsumkehrer allerdings kaum zu bewerkstelligen.

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Bauabschnitt 1

Der erste Bauabschnitt besteht aus insgesamt 6 Tüten.

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Im ersten Bauabschnitt wird ein Großteil des Rumpfes gebaut.

Der erste Bauabschnitt ließ sich völlig problemlos so etwas von entspannt aufbauen, dass man sich versieht und etwa die Hälfte aller Teile sind zusammengesteckt worden.

Der U-Boot Rumpf wird sich später sicherlich auch sehr gut zur Selbstverteidigung gegen Einbrecher einsetzen lassen, derart stabil ist die Konstruktion nämlich geraten. Plates auf Plates, ja das gibt ordentlich Stabilität!

Ende des ersten Bauabschnittes!

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Bauabschnitt 2

Der zweite Bauabschnitt besteht aus insgesamt 6 Tüten.

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Im zweiten Bauabschnitt und zugleich auch letzten Bauabschnitt wird der Rumpf fertig gebaut, der Turm und ein paar andere kleiner Dinge angebracht und zu guter Letzt noch der Displayständer gebaut.

Cobi 4828 U-Boot U-47 VIIB

Fazit

Dafür, dass ich eigentlich keine militärischen Sets aus dem WWII kaufen bzw. bauen wollte, konnte ich mich nun in Nachhinein doch mit dem U-47 anfreunden. Cobi versteht es, Schiffe oder bzw. U-Boote so zu gestalten, dass diese nicht nur über den Maßen stabil werden, sondern auch ihren realen Vorbildern vom Aussehen her sehr nahekommen.

Die Qualität der Steine ist durchweg wirklich exzellent und steht definitiv auf einer Stufe mit denen des Marktführers. Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und die Steinequalität derzeit über die von Lego stellen wollen. Aus dem einfachen Grund, da es derzeit keinerlei Farbabweichungen bei den Steinen von Cobi gibt.

Die Bauanleitung gibt absolut keine Rätsel auf, alles ist sehr gut dargestellt. Oft auch noch einmal über ein extra Bildchen erklärt, sodass auch Klemmbausteinneulinge keine größeren Schwierigkeiten bei dem Set bekommen werden.

Alles in Allem ist Cobis U-Boot U-47 VIIB (4828) ein wirklich tolles Set und für mich definitiv die Einstiegsdroge für Schiffe. Vielleicht sind einige China-Sets preiswerter oder aber weniger historisch vorbelastet, aber in Punkte Qualität und Authentizität macht Cobi derzeit wohl keiner was vor. Während ich die U-47 gebaut und reviewed habe, haben schon drei weitere Schiffe bei mir fest gemacht. Die nächste Schiffsreview – diesmal auch wirklich ein Oberwasserschiff – kommt also bestimmt!

Qualität der Steine (Klemmkraft und Farbtreue): 10/10
Verständlichkeit der Bauanleitung: 10/10
Baubarkeit: 10/10
Fehlteile: keine
Fehlgüsse: keine

Historie zu U-47

Quelle: Wikipedia

Der Bauauftrag für U 47 wurde am 21. November 1936 an die F. Krupp Germaniawerft in Kiel vergeben. Am 27. Februar 1937 war die Kiellegung und am 29. Oktober 1938 der Stapellauf. Am 17. Dezember 1938 folgte die Indienststellung unter Oberleutnant zur See Günther Prien. Er blieb der einzige Kommandant dieses Bootes.

Bis zum 31. Dezember 1939 gehörte U 47 als Einsatz- bzw. Frontboot zur U-Flottille Wegener in Kiel. Nach der Neugliederung der U-Flottillen gehörte es vom 1. Januar 1940 bis zu seinem wahrscheinlichen Untergang am 7. März 1941 zur 7. U-Flottille in Kiel. Als sogenanntes „Maling“ trug es ab dem 14. Oktober 1939 die Zeichnung eines schnaubenden Stiers am Turm. Die Vorlage entwickelte der Erste Wachoffizier Engelbert Endrass auf Anregung des Zweiten Wachoffiziers, Amelung von Varendorff auf Basis einer Karikatur während der Rückfahrt vom Einsatz in Scapa Flow. Nach dem Untergang von U 47 wurde diese Zeichnung auf Anweisung des damaligen Flottillenchefs Herbert Sohler zum Wappen der gesamten 7. Flottille.

U 47 unternahm zehn Feindfahrten, auf denen es 30 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 162.768 BRT versenkte. Acht weitere Schiffe mit 62.751 BRT wurden beschädigt.

U 47 ging wahrscheinlich beim Angriff auf den Konvoi OB-293 verloren. Seit dem 7. März 1941 wurde nichts mehr von ihm gehört. Lange hieß es, U 47 sei von dem britischen Zerstörer Wolverine versenkt worden, aber es stellte sich dann heraus, dass die Wolverine das U-Boot U A angegriffen hatte, das schwer beschädigt entkommen konnte. Die Vermutungen über die tatsächlichen Umstände reichen von einer Tauchpanne über den Kontakt mit einer Treibmine bis hin zur Vernichtung durch einen von U 47 selbst abgeschossenen Torpedo, der durch eine defekte Steuerung zum Kreisläufer wurde. Letztere Version wird für die wahrscheinlichste gehalten.

Erst am 23. Mai 1941 meldete der Wehrmachtbericht, das von Korvettenkapitän Prien (er wurde im März 1941 postum befördert) geführte U-Boot sei von seiner letzten Fahrt nicht zurückgekehrt.

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