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Cobi 4847 – U-Boot U-96 Typ VIIC

Die U 96 dürfte den meisten hier ein Begriff sein, zumindest dann, wenn sie den Kinofilm von Wolfgang Peterson „Das Boot“ aus dem Jahr 1981 gesehen haben. Wer nicht und aber dennoch an der spannend erzählten Geschichte eines deutschen U-Bootes aus dem 2. Weltkrieg interessiert ist, sollte sich den Film unbedingt einmal anschauen. Der Film lässt ganz gut erahnen, was U-Boot Besatzungen alles auszustehen hatten und welche Gefühlslagen in so einer Sardinenbüchse herrschten. 

Als ich nun die U 522 von Panlos gebaut habe, ebenfalls übrigens ein U-Boot des Typs VIIC, war es einfach logisch, die Cobi Version desselben Typs im Maßstab 1:144 zu bauen und letztendlich auch mal miteinander zu vergleichen.

Die U 96 von Cobi bekommt mal aktuell recht leicht zu einem Preis zwischen 35 und 40 Euro. Das nicht 47 Zentimeter lange U-Boot besteht aus insgesamt 444 Teilen und wie man es von Cobi nicht anders kennt, darunter mit vielen bedruckten Teilen. 

Offizielle Bilder von Cobi zum Set

Daten

Marke: Cobi
Setnummer: 4847
Setname: U-Boot U-96 Typ VIIC
Maßstab: 1 : 144
Abmessungen: 46,6 cm lang, 4,1 cm breit, 12,6 cm hoch (mit Standfuß)
Teile: 444
Durchschnittlicher Teilepreis: 9 Cent
Aufkleber: nein
Anleitung: Papier DIN A4
Bauabschnitte: 2

Review

Das Set kommt in einem schönen bunten Karton daher, der zudem auch noch einiges an Infos zum U-Boot bereithält. Aber das sollte für Cobi Fans auch nichts neues sein. 

Beim Unboxing des Sets purzeln 2 große Tüten und eine Bauanleitung aus dem Karton.

Cobi hat auch der U 96 eine nahezu perfekte Bauanleitung spendiert. Aktuelle Bauschritte sind sehr detailliert dargestellt und vorherige sind ausgegraut. Die zu verwendenden Teile sind stets gut zu erkennen und Stäbe werden in Anleitung zudem noch in der Originalgröße abgebildet, sodass ein Vertun nahezu ausgeschlossen ist.

Bauabschnitt 1

Der erste Bauabschnitt besteht aus insgesamt 7 Tüten.

Im ersten Bauabschnitt wird die Backbordseite des Rumpfes gebaut.

Der erste Bauabschnitt ließ sich Cobi-typisch völlig problemlos bauen. Etwa die Hälfte aller Teile werfen im ersten Bauabschnitt zusammengesteckt. 

Bauabschnitt 2

Der zweite Bauabschnitt besteht aus insgesamt 10 Tüten.

Im zweiten Bauabschnitt und gleichermaßen letzten Bauabschnitt wird der Rumpf fertig gebaut, der Turm und ein paar andere kleiner Dinge angebracht und zu guter Letzt noch der Displayständer gebaut.

Fertig ist die U 96!

Fazit

Das U-Boot U 96 Typ VIIC (4847) von Cobi ist nunmehr mein drittes U-Boot der Marke. Davor habe ich das U-Boot U 47 VIIB und das Kleinst-U-Boot XXVII Seehund gebaut. Alle drei sind wirklich tolle Modelle. Wobei U 96 und U 47 bautechnisch nahezu identisch sind. Wer also gerne sehr abwechslungsreich bauen möchte, sollte vielleicht nur eines der beiden U-Boote bauen und das übriggebliebene Geld besser in ein Cobi Schiff stecken. Mir war es einerlei, da es mir insbesondere auch um die Umsetzung des Typ VIIC von Cobi ging.

Die Qualität der Steine ist wieder einmal bei Cobi durchweg exzellent und steht definitiv mindestens auf einer Stufe mit denen des Marktführers. Die Haltekraft liegt meines Erachtens sogar deutlich darüber. Daher ist das Zerlegen eines Cobi Sets auch alles andere als eine Wohltat!

Die Bauanleitung gibt absolut keine Rätsel auf, alles ist sehr gut dargestellt. Oft auch noch einmal über ein extra Bildchen erklärt, sodass auch Klemmbausteinneulinge keine größeren Schwierigkeiten bei dem Set bekommen werden. 

Alles in Allem ist Cobis U-Boot U 96 Typ VIIC (4847) ein optisch wie umsetzungstechnisch wirklich tolles Set und kann als Einstiegsdroge für weitere Schiffe von Cobi gut herhalten. Die gesamte Konstruktion ist derart stabil, sodass die U 96 wohl einen Sturz vom Tisch überleben dürfte. Eventuell fallen ein paar Kleinigkeiten wie die Kanone oder ein Ruder ab, aber der Rumpf dürfte vollkommen unbeschadet davonkommen. 

Qualität der Steine (Klemmkraft und Farbtreue): 10/10
Verständlichkeit der Bauanleitung: 10/10
Baubarkeit: 10/10
Fehlteile: keine
Fehlgüsse: keine

Historie / Infos zu U 96 / (Quelle Wikipedia)

U-Boot Typ VII C

Der Typ VII C war das bei weitem meistgebaute U-Boot überhaupt. Er war außerdem der erfolgreichste U-Bootstyp der gesamten Seekriegsgeschichte. Bis zum Kriegsende wurden 577 Einheiten fertiggestellt. Es war bei unveränderter Antriebsleistung länger als das VII B, wodurch die Leistungen im getauchten Zustand minimal schlechter ausfielen. Neben den MAN-Motoren kamen auch Krupp-GW F46 Motoren zum Einbau. Nach der ersten Indienststellung dieser Variante im April 1940 bildeten diese Einheiten das Rückgrat der U-Boot-Waffe bei der Schlacht im Atlantik.

Von Goran tek-en, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=85171264

Von Goran tek-en, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=61388588

Änderungen gegenüber Typ VII B:

  • Verdrängung: Gesamtformverdrängung 1.050 m³
  • über Wasser 761 Tonnen
  • unter Wasser 865 Tonnen
  • Länge: insgesamt 67,1 m, Druckkörper 50,5 m
  • Breite: insgesamt 6,2 m, Druckkörper 4,7 m
  • Geschwindigkeit bei Äußerste-Kraft-Fahrt: 
  • über Wasser 17,6 Knoten
  • unter Wasser 7,6 Knoten
  • Reichweite:
  • über Wasser 6.500 sm (12.000 km) bei 12 Knoten
  • unter Wasser rein elektrisch 80 sm (150 km) bei 4 Knoten
  • Größter Brennstoffvorrat: 113,5 t (Treiböl)
  • Besatzung: 44–52 Mann
  • Mitgeführte Torpedos: 14
  • Tauchtiefe: 100 m (Konstruktionstauchtiefe)
  • 165 m (Prüfungstauchtiefe)
  • 250 m (rechnerische Zerstörungstauchtiefe; nach heutigen Kenntnissen betrug die Zerstörungstiefe mindestens 280 m.)

U 96 (Kriegsmarine)

U 96 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde. Es wurde durch den Roman Das Boot und dessen Verfilmung aus dem Jahr 1981 bekannt.

U 96 hatte während seiner Dienstzeit elf Einsätze, bei denen 29 Schiffe mit 178.651 BRT versenkt und vier Schiffe mit 33.000 BRT beschädigt wurden. Dabei wurden mindestens 1179 Menschen getötet. Am 15. Februar 1945 wurde es in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt und am 30. März bei einem Luftangriff zerstört, ohne dass Personen an Bord waren.

Geschichte

Der Auftrag für das Boot wurde am 30. Mai 1938 an die Germaniawerft in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 16. September 1939, der Stapellauf am 1. August 1940, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Heinrich Lehmann-Willenbrock fand schließlich am 14. September 1940 statt. Leitender Ingenieur war bis einschließlich der 7. Unternehmung Friedrich Grade.

Von Bundesarchiv, Bild 101II-MW-3483-05 / Schwich / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5478422

Das Boot gehörte nach seiner Indienststellung am 10. August 1940 bis zum 31. März 1943 als Ausbildungs- und Frontboot zur 7. U-Flottille erst in Kiel und dann in St. Nazaire. Nach seiner aktiven Dienstzeit als Frontboot kam es vom 1. April 1943 bis zum 30. Juni 1944 als Ausbildungsboot zur 24. U-Flottille in Memel, und schließlich kam es vom 1. Juli 1944 bis zu seiner Außerdienststellung am 15. Februar 1945 als Schulboot zur 22. U-Flottille nach Gotenhafen bzw. Wilhelmshaven, wo es am 30. März 1945 durch einen Luftangriff zerstört wurde.

Von Bundesarchiv, Bild 101II-MW-3712-04A / Schlemmer / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5478429

Einsatzstatistik

Erste bis elfte Unternehmung siehe hier:  https://de.wikipedia.org/wiki/U_96_(Kriegsmarine)

Verbleib

Das Boot wurde am 30. März 1945 in Wilhelmshaven im Hipper-Becken durch Fliegerbomben während eines Luftangriffes der 8th Air Force der USAAF zerstört Es war dort bereits am 15. Februar 1945 außer Dienst gestellt worden. Die Reste wurden nach dem Krieg verschrottet.

Der Sägefisch

Das Emblem des Bootes, ein lachender Sägefisch, erschien regelmäßig in der Zeitschrift Erika – Die frohe Zeitung für Front und Heimat. Zeichner des Sägefischs war Hans Kossatz Seitens der Besatzung der U 96 trat man deshalb an Kossatz heran, um den Sägefisch als Maskottchen für das U-Boot zu erhalten. Kossatz bemalte daraufhin den Turm des U-Bootes persönlich; berichtet wurde darüber in Erika, Heft Nr. 22/1941.

Vergleich Blohm & Voss Klasse VII C und Cobis U-Boot

Vergleich der äußeren Merkmale

Nachdem ich mir bereits bei der U 552 von Panlos die Frage gestellt hatte, inwiefern das Klemmbausteinmodell mit dem Original übereinstimmt, stellte sich mir die Frage auch bei dem Cobi U-Bood des Typs VIIC. Hierzu habe ich das Rendering von Goran tek-en und eine entsprechende Seitenansicht der Cobi U 96 zusammen zu einem neuen Bild zusammengefügt. Mittels diverser Hilfslinien habe ich dann die Unterschiede, die sogar kleiner ausfallen als ich nach dem Vergleich mit dem Panlos U-Boot gedacht hätte.

Einiges stimmt überein:

  • Die Höhe des Turms,
  • die Position des Bugankers,
  • das Ende des Turms,
  • das Ende der Flutungskammer,
  • das Ende des Schiffskörpers,
  • die Position der Propeller und
  • die Position der Ruderanlage.

Kleinere Abweichungen sind zu verzeichnen bei

  • beim Beginn der Flutungskammer und 
  • bei der Position des Flak-Geschützes.

Größere Abweichungen hingegen gibt es bei

  • dem Beginn des Turms,
  • den Positionen der Schnorchel und 
  • beim Ende des Turmausgucks.

Insgesamt ist die Cobi U 96 sehr gelungen. Der Turm ist insgesamt etwas zu eckig und vor allem etwas zu kurz. Auch der Bug und das Heck sind etwas weniger schlank als beim Original. Natürlich ist es beim Maßstab 1:144 nicht so einfach, derart schlanke Formen zu designen. Die Positionen der Schnorchel ist im Vergleich zum Original in Bezug auf den Turm selber korrekt. Da der Turm aber bei der Cobi etwas weiter hinten anfängt, wirken die Positionen der Schnorchel nicht korrekt. 

Ist das nun alles so wichtig für die Bewertung der Originaltreue der Cobi U 96? Ich meine nein. Optisch wirkt die Cobi U 96 sehr stimmig und ohne den direkten Vergleich würden die Unterschiede wohl fast niemanden auffallen. 

3 Gedanken zu „Cobi 4847 – U-Boot U-96 Typ VIIC

  • Ich mag deine neuen Vergleiche zwischen dem Original und dem Klemmbausteinset.

    So etwas geht doch bestimmt auch bei anderen Sets mit realem Vorbild?!

    Mal so als Denkansatz.

    Antwort
    • Darüber nachgedacht hatte ich auch schon bereits und werde wohl beim CaDa LeFerrari das mal zeitnah austesten.

      Antwort

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